Johannes Ruf

Unser Ziel ist es, die Frage nach den echten Nutzerbedürfnissen des Automobils der Zukunft beantworten zu können: Indem wir näher die Funktion des Automobils hinterfragen und eine Zukunftslösung der Mobilität entwickeln.

Der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands und seiner Fahrzeughersteller ist weitestgehend von der technologischen Überlegenheit im Automobilbereich abhängig. Eine lange Zeit beruhte die Evolution der Branche auf technischen Neuerungen und des Entwickler-Geistes von Ingenieuren und Ingenieurinnen. Doch der Wandel des Automobils wird in Zukunft nicht mehr in Konstruktionsbüros oder durch Produktionsstätten bestimmt. In Zukunft wird es vielmehr darum gehen, das Bedürfnis der Kund:innen durch ein umfassendes Gesamtkonzept aus Erlebnis, Service, nutzerorientierten und besitzunabhängigen Erfüllen des Transportweges zu realisieren. Hersteller, die sich sehr lange auf der technischen Überlegenheit ihrer Produkte ausgeruht haben, müssen sich zwangsläufig neu orientieren. Nicht nur was die Produktpalette betrifft. Vielmehr liegt der Fokus auf dem Prozess und der richtigen Fragestellung. Wir wissen nicht, in welcher Weise sich das Automobil in der Zukunft verändern wird. Wir können lediglich voraussagen, dass es dies tun wird!

Das MOVILITY lab. erforscht die echten Nutzerbedürfnisse an Mobilitätslösungen in der Zukunft und unterstützt Automobilhersteller mit evaluierten Daten in ihrem Transformationsprozess.

Eine der größten Herausforderungen für die Automobilindustrie ist die Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Was werden Nutzer:innen während der Fahrt machen, wenn diese nicht mehr aktiv mit dem Fahren beschäftigt sind? Welche Ausstattungen werden in autonomen Fahrzeugen von Nutzer:innen benötigt und wie werden sich Fahrzeuginnenräume generell verändern? Da autonome Fahrsituationen im Kfz sehr schwer simulierbar sind, basiert unsere Forschung auf bereits bestehenden Transportmöglichkeiten, die keine aktive Tätigkeit der Nutzer:innen erfordern. Der Schienenverkehr bietet uns dafür die perfekte Grundlage.

Testräume

MOVILITY beginnt mit der Gestaltung, dem Bau und Einbau von MOVILITY areas. in ICE-Zügen der Deutschen Bahn. Durch eine schrittweise Integration in das Angebot soll evaluiert werden, auf welchen Strecken und in welchem Umfang das Angebot wahrgenommen und von Deutsche Bahn Kund:innen angenommen wird. Erstes Kundenfeedback wird gesammelt, um den Service zu verbessern und das Angebot anzupassen. Zusätzlich bieten wir für die jeweiligen Szenarien in den Räumen Zusatzoptionen an, die Kund:innen kostenlos buchen können. Durch diese Buchungen wollen wir Preise für das Zubehör und die Auswahl der Optionen festlegen.

Geografische Erweiterung

Durch die stetige Implementierung von MOVILITY areas. bauen wir das Angebot auf alle wichtigen Verbindungen in Deutschland aus. Zusätzlich erweitern wir unser Angebot auf Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien sowie die Schweiz. Durch die europaweite Ausweitung verbinden wir auf Bahnstrecken die wichtigsten Städte miteinander. Pendler:innen sollen die Gelegenheit haben, unser Angebot regelmäßig zu nutzen. Um eine langfristige Kundenbindung zu erreichen, sind wir in das Bonusprogramm der Deutschen Bahn integriert und es wird die MOVILITY Bahncard 1. Klasse verkauft.

Forschung

In der Firmenentwicklung von MOVILITY liegt der Fokus auf der Forschung. In MOVILTY areas., die in Züge integriert wurden, werden Objekte von BMW integriert, um diese zu validieren. Durch den konstanten Ausbau des Serviceangebots verfügt das Unternehmen über 4 Jahre Erfahrung bei der Erprobung von Einrichtungen und Ausstattungen. Diese Erfahrung nutzen wir als Grundlage, um die Forschung weiter auszubauen. Zusätzlich zu der Erprobung von Automobil-Komponenten können die Ergebnisse zur Verbesserung des Angebots der Deutschen Bahn genutzt werden. Der Service von MOVILITY wird weiterhin angeboten, bildet das Standbein des Reallabors und sichert so eine Unabhängigkeit von Drittmitteln durch Forschung. Durch die Bahncard Optionen verfügen wir über einen abschätzbaren, regelmäßig buchenden Kundenstamm, wodurch die Planung und Durchführung von Forschung erleichtert wird. Durch die Präsenz von Komponenten zukünftiger Fahrzeugkonzepte erhält der Automobilhersteller einen neuen Customer Touchpoint mit der Marke. Kund:innen werden auf Neuerungen in der Innenraumgestaltung des Herstellers aufmerksam und durch Routinen mit einer Marke vertraut gemacht. Dadurch kann die Kundentreue zu Automobilmarken in einem neuen Umfeld erzeugt werden.