Die technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte haben uns als Gesellschaft derart abrupt vor neue Herausforderungen gestellt, dass Mensch und Politik kaum in der Lage waren, gerechte und nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen. Staaten und Konzerne nutzen die neu entstandenen Spielräume für die Ausweitung ihrer Macht und die Maximierung ihrer Profite. Rechte und Verantwortungen, die in einer Demokratie als selbstverständlich galten, wurden beim Übergang in die digitale Welt zurückgelassen.

Inmitten dieser Umwälzungen liegt es an uns, Missstände aufzuzeigen und Ideen für eine bessere digitale Zukunft zu entwickeln: Eine, in der wir alle vom Fortschritt profitieren. RIoT ist der kühne Entwurf einer Cyber Rebellion, die sich mit Mut, Vernunft und Freude an der Innovation dieser Aufgabe stellt. Als Verein organisiert, fordern RIoT digitale Transparenz auf Seiten der Unternehmen und Regierungen, sowie das Recht auf Selbstbestimmung der eigenen Privatsphäre. Diese Anliegen sind tief in der Design-DNA verankert: Demonstrierende tragen durchsichtige Guy Fawkes-Masken und schwenken transparente Transparente, während urbane Installationen die Problematik der gläsernen User veranschaulichen. Die Transparenz wird zum zentralen Gestaltungsprinzip, das konsequent durch alle Maßnahmen und Produkte hindurch wirkt, um für das wachsende Ungleichgewicht zwischen Überwachern und Überwachten zu sensibilisieren.

RIoT ist das Ergebnis einer kritischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und philosophischen Dimensionen des Post- und Transhumanismus. Um der Bewegung Leben einzuhauchen, wurden neben der Ausstattung für Demonstrierende die Echo Chamber – eine VR-Erfahrung, die das Phänomen der Filter Bubble auf immersive Weise erlebbar macht – sowie der Rebel Bird als ein geflügeltes Symbol des Protests, beispielhaft umgesetzt. Eine begleitende Dokumentation erläutert die strategischen Überlegungen, die dem breiten Spektrum subversiver Interventionen zugrunde liegen.