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GenerAktion

Begegnen, Kennenlernen, Unterstützen zwischen den Generationen

Diana Hutter

Zezhong Wang

GenerAktion - Begegnen, Kennenlernen, Unterstützen zwischen den Generationen

GenerAktion schafft eine Verbindungsbrücke zwischen den Generationen,
um ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, sich zu begegnen, sich kennenzulernen
und die Unterstützung untereinander zu fördern.

Relevanz

In den kommenden zehn Jahren wird der Anteil der Senioren (67 Jahre und älter) rapide steigen, während die Anzahl der Jugend (20 bis 66 Jahre) immer geringer wird. Der Pflegebedarf und der Anteil an Senioren, welche alleine leben, nimmt immer mehr zu, während die verfügbare Unterstützung und die Begleitung abnimmt. Ohne angemessene Unterstützung können Senioren Schwierigkeiten haben, ihren täglichen Aktivitäten nachzugehen oder an sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Dies kann bis hin zur Vereinsamung oder sozialen Isolation bei den Senioren führen. Gleichzeitig muss die Jugend immer mehr in die Rentenkassen einzahlen, da das Renteneintrittsalter angehoben wird. Zudem kämpft ein Großteil der Jugend mit psychischem Druck, sozialer Integration, und der Suche nach einer klaren Identität ihres eigenen Lebens.

Problematik

Intergenerationale Unterstützung kann den Austausch von Services, Ressourcen und Wissen zwischen den Generationen fördern und einen neuen sozialen Wert schaffen. Dieser Prozess fördert die Beteiligung der Senioren am sozialen Leben und ermöglicht der Jugend den Zugang zu Ressourcen und Wissen zur Bewältigung ihrer eigenen Herausforderungen im Alltag. 



Dennoch bestehen folgende Herausforderungen:

- Begrenzter Zugang von Senioren zu Informationskanälen erschwert ihre Teilnahme
- Jugend fehlt Motivation und Zeit für eine aktive Beteiligung
- Kommunikationsbarrieren zwischen den Generationen
- Bestehende Projekte verfügen über eine geringe Nachhaltigkeit und Skalierbarkeit

Deshalb stellen wir unsere Forschungsfragen vor:

Welche Strategien und Maßnahmen sind erforderlich, um die Unterstützung zwischen den Generationen zu fördern, die Nachhaltigkeit des Systems zu gewährleisten und die Erweiterung des Systems zu erreichen?

Social Design: GenerAktion wurde in enger Zusammenarbeit mit den Nutzern entwickelt und basiert auf validierten Annahmen und mehreren Iterationen, die durch soziale Experimente überprüft wurden.

GenerAktion
GenerAktion ist ein umfassendes Service System, welches darauf abzielt, den Austausch und die gegenseitige Unterstützung zwischen verschiedenen Generationen zu fördern, indem es eine Umgebung für Begegnungen und Bekanntschaften schafft. Durch die Prozesse des Begegnens, des Kennenlernens und des Unterstützens, soll die Beteiligungsfähigkeit von den Senioren gestärkt und die Motivationen zur Teilnahme der Jugend angeregt werden.
In diesem System können Menschen miteinander in Verbindung treten, Netzwerke innerhalb der Gesellschaft aufbauen und je nach Interessengebieten verschiedene Aktivitäten wählen. Gemeinsame Interessen und sich ergänzende Erfahrungen ermöglichen es, Kommunikationsbarrieren zu überwinden, emotionale Bindungen aufzubauen und Vertrauen zu schaffen, um eine Grundlage für den Austausch von Ressourcen zu bilden.

Strategie: Begegnen, Kennenlernen, Unterstützen

Konzeptübersicht
Das System setzt sich aus fünf Konzeptteilen zusammen:

1. Kommunikationsstrategie: Durch die Schaffung von Motivation bei Menschen aus verschiedenen Generationen und die Bereitstellung von Einstiegsmitteln wird die Teilnahme erleichtert.
2. Begegnungstisch: Der Begegnungstisch bringt Teilnehmer zusammen, um den Austausch von gemeinsamen Interessen und sich ergänzenden Erfahrungen zwischen den Generationen zu fördern.
3. App: Die App fungiert als Informationsplattform, die es den Teilnehmern ermöglicht, basierend auf ihren Bedürfnissen an Aktivitäten teilzunehmen und Hobbygruppen zu gründen, sowie den Austausch von Services zu ermöglichen.
4. Chip: Ein physisches Datenendgerät, welches als analoge Ergänzung zur App dient und als Träger persönlicher Daten fungiert. Er besitzt einen symbolischen Wert und dient zur Identifizierung der Persönlichkeit.
5. Servicebank: Die Servicebank ist ein theoretisches Modell für den Austausch von Services zwischen den Teilnehmern.

Konzeptübersicht

Die Kommunikationsstrategie zielt darauf ab, Menschen aus verschiedenen Generationen zum Begegnungstisch zu gewinnen und durch den Einsatz des Kennenlern-Kit’s am Begegnungstisch ihre Perspektiven mit Anderen zu teilen und gemeinsame Interessen zu finden.

Anschließend erhalten sie die Möglichkeit, ihre persönlichen Merkmale und Bedürfnisse über die App oder den Chip hochzuladen. In der darauffolgenden Phase können die Teilnehmer eigenständig Aktivitäten entdecken oder organisieren. Sie können aber auch basierend auf ihrer persönlichen Voreinstellungen, Vorschläge erhalten. Danach können sie zum Begegnungstisch zurückkehren und dort neue Menschen kennenlernen. Die Teilnehmer können dann je nach Bedarf über die App oder den Chip Serviceanfragen erstellen oder Serviceaufträge entgegennehmen und Services über das Servicebank-System austauschen.

Auf diese Weise entsteht eine Kreislaufwirtschaft, bei welcher sowohl Services ausgetauscht, als auch Gemeinschaften aufgebaut werden können. Menschen finden letztendlich immer wieder zum Begegnungstisch zurück. Während dieses Prozesses ist Ihnen die Freude am Geben und Nehmen ein ewiger Begleiter.

1. Kommunikationsstrategie
Die Kommunikationsstrategie von GenerAktion zielt darauf ab, Senioren Zugang zu Informationen zu bieten und die Beteiligung der Jugend zu fördern.

Kommunikationsstrategie

Um die Jugend anzusprechen, bedienen wir uns verschiedenen Kommunikationskanälen, sowohl im digitalen als auch im urbanen Raum. Wir nutzen digitale Plattformen wie Facebook und WG-Gesucht, sowie die Geschäfte in einem Einkaufszentrum, um spezifische Zielgruppen wie Studierende und junge Mütter zu erreichen. Gleichzeitig verwenden wir für die Senioren traditionelle Kommunikationskanäle wie Zeitungen, Briefe und spezielle Treffpunkte für Senioren. Darüber hinaus integrieren wir Informationsportale von Organisationen wie dem Seniorennetzwerk oder der Caritas, um Vertrauen zu unserer Zielgruppe aufzubauen.

Kommunikationsstrategie: Junge Mutter wird aufmerksam durch ein Plakat in der Nähe des DM's

Unsere Marketinginhalte sind in zwei Kategorien unterteilt: Hin-zu-Motivation und Weg-von-Motivation. Bei der Jugend ist es in der Regel einfacher, ihre Weg-von-Motivation zu wecken und sie dazu zu motivieren, ihre Probleme anzugehen. Im Falle von Senioren legen wir hingegen mehr Wert auf die Hin-zu-Motivation, um ihnen bewusst zu machen, wie bedeutend generationsübergreifende Unterstützung für ein bereicherndes Leben ist.

Kommunikationsstrategie: Plakate im Seniorencafé

2. Begegnungstisch
Der zweite Teil von GenerAktion ist der Begegnungstisch, dessen Hauptziel es ist, dass Menschen unterschiedlicher Generationen sich nach der ersten Begegnung über den Tisch kennenlernen, verschiedene Perspektiven und Erfahrungen austauschen und ein Umfeld für intergenerationale Unterstützung bietet.

Begegnungstisch in einem Geschäftsladen

Die Begegnungstische sind in den verschiedensten Ecken der Stadt verteilt. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Geschäften wird es GenerAktion gewährt, ihre eigenen Begegnungstische in den Geschäften aufstellen oder vorhandene Tische nutzen, um eine Teilnahme aller Generationen zu ermöglichen. Um sicherzustellen, dass die Teilnehmer am Begegnungstisch auf natürliche Weise miteinander ins Gespräch kommen ist jeder Begegnungstisch mit einem Kennenlern-Kit ausgestattet.

Kennenlern-Kit

Kennenlern-Kit am Begegnungstisch

Das Kennenlern-Kit ist im Grunde ein kooperatives und gewinnbringendes Gesellschaftsspiel. Die Teilnehmer müssen Ressourcen teilen und sich gegenseitig unterstützen, um die positive Erscheinung der Gemeinschaft zu steigern. Sie erreichen den Sieg, indem sie kontinuierlich neue Bewohner einladen, sich dem Spiel anzuschließen.

Kennenlern-Kit am Begegnungstisch

Jeder Teilnehmer hat eine eigene Figurenkarte mit besonderen Merkmalen, Interessen, Bedürfnissen und unvorhergesehenen Ereignissen. Im Laufe des Spiels lernen die Menschen nach und nach die unterschiedlichen Perspektiven der verschiedenen Generationen kennen.

Kennenlern-Kit: Fähigkeit-und Ereigniskarte von einer Senioren-Figur

Die Kennenlernkarten ermöglichen es ihnen, die anderen Teilnehmer besser kennenzulernen. Mit den Aktionskarten helfen sie sich gegenseitig und lernen dabei GenerAktion näher kennen.

Die Hauptfunktionskarten vom Kennenlern-Kit

Kennenlern-Kit: Bewohner

Kennenlern-Kit: Kennenlern-, Aktions- und Ereigniskarte

Tischleiter und GenerAktion-Zentrum
Die Tischleiter haben die Verantwortung, neue Teilnehmer einzuführen und bei ihrer Integration, durch Unterweisungen zu unterstützen. Sie spielen auch eine wichtige Rolle bei der Organisation offizieller Veranstaltungen von GenerAktion.
Die Tischleiter bestehen hauptsächlich aus aktiven Teilnehmer, in der Regel Senioren, die über ausreichend Zeit und eine gewisse körperliche Fitness verfügen. Sie können also die beste Verbindung zwischen GenerAktion und neuen Teilnehmern aufbauen.
Obwohl die Begegnungstische von GenerAktion erhebliche Kosten sparen, ist dennoch ein GenerAktion-Zentrum in der Stadt erforderlich, um die lokalen Begegnungstische und Tischleiter zu verwalten und zu koordinieren.

GenerAktion-Zentrum, Tischleiter und Begegnungstisch

3. App

App: Interessante Veranstaltungen in der Nähe entdecken

Der dritte Teil von GenerAktion ist die digitale Applikation. Nachdem die Teilnehmer sich getroffen und kennengelernt haben, können sie über diese Plattform gemeinsame Aktivitäten organisieren. Alternativ können sie auch basierend auf ihren Interessen andere Aktivitäten auswählen und zum Begegnungstisch zurückkehren, um neue Leute kennenzulernen. Dadurch wird die Teilnahmebindung gestärkt. Noch wichtiger ist, dass die Nutzer über diese Plattform Informationen zum Serviceaustausch erhalten können.

Die wichtigsten Funktionen der App

Die wichtigsten Funktionen sind:

Onboarding: Nutzer laden ihre Interessen und Bedürfnisse hoch.
Matching: Das System empfiehlt Nutzern gezielt an interessanten Aktivitäten teilzunehmen oder Services auszutauschen.
Entdecken: Nutzer können eigenständig nach Aktivitäten oder Services in ihrer Nähe suchen oder filtern.
Organisieren: Nutzer können Aktivitäten initiieren oder Services anfragen oder anbieten.

4. Chip
Der vierte Teil von GenerAktion ist der Chip. Um das Nutzererlebnis für Senioren weiter zu optimieren, haben wir die Funktionen der App reduziert und abgekoppelt, um das Konzept des Chips zu entwickeln. Der Chip kann als das analoge Gegenstück der App betrachtet werden. Sein Hauptzweck besteht darin, Nutzern schnell Vorschläge und Informationen zu liefern oder Sprachbefehle entgegenzunehmen. Er ist modular aufgebaut und kann auf verschiedensten Accessoires angebracht werden, z. B. auf Ringen, Ohrringen, Halsketten, Armbanduhren oder Broschen.

Finde den passenden Serviceanbieter über den KI-Assistenten "gaga" im Chip

Der Chip verfügt nicht über eine eigene Datenbank. Stattdessen ist er als Erweiterungsgerät für die App konzipiert und muss mit dem intelligenten Sprachassistenten "gaga" auf der App verbunden sein, um die oben genannten Funktionen zu erfüllen.

Modularer Chip

Zusätzlich zu diesen Funktionen umfasst der Chip auch:

Notruf in Notfällen, Persönliche Datenspeicherung, Austausch der Servicepunkte

5. Servicebank

Servicepunkte verlieren und gewinnen

Der letzte Teil von GenerAktion ist die Servicebank. Ihre Hauptfunktion besteht darin, den Austausch von Services und Ressourcen zu unterstützen. Anbieter und Nachfrager veröffentlichen entsprechende Informationen in der GenerAktion-App, und GenerAktion vermittelt basierend auf der Übereinstimmung zwischen den Nutzern, beispielsweise in Bezug auf Persönlichkeit, Zeitumfang, Entfernung und Art des Services.

Theoretisches Modell der Servicebank

Nachfrager zahlen dem Anbieter anhand der Dauer des Services die entsprechende Anzahl von Servicepunkten von ihrem Servicebankkonto aus. Zukünftig kann der Anbieter auch Services erhalten, indem er Servicepunkte bezahlt. Dadurch wird die zeitliche Transaktion, der Wirtschaftskreislauf und die gegenseitige Unterstützung von Services ermöglicht, und der Umlauf von Servicepunkten wird gewährleistet. Dadurch entsteht ein Betriebsmodel der Servicebank, welches es ermöglicht, Servicepunkte "einzuzahlen" und „abzuheben“.
Neben den Teilnehmern könnten auch viele öffentliche Einrichtungen oder Organisationen, wie Pflegeheime oder ehrenamtliche Organisationen, durch die Servicebanken für den Austausch von Services teilnehmen.

Ausblick
GenerAktion erfüllt nicht nur die sozialen und grundlegenden Bedürfnisse der Senioren, sondern trägt auch zur Verbesserung ihres psychischen und physischen Zustands bei. Durch die Teilnahme an GenerAktion können Senioren ihre Abhängigkeit von medizinischen und pflegerischen Ressourcen reduzieren und ihre gesunde Lebenszeit verlängern. Gleichzeitig haben sie die Möglichkeit, ihre überschüssige Zeit und materiellen Ressourcen mit der Jugend zu teilen. Dadurch können sie ihnen bei der Bewältigung zeitlicher und finanzieller Belastungen helfen und ihnen neue Lern- und Wachstumsmöglichkeiten eröffnen.



Durch die Zusammenarbeit mit verschiedensten Organisationen und Geschäften, wird die schnelle Expansion von GenerAktion unterstützt und der gegenseitige Kunden- und Teilnehmerfluss gefördert. Diese Kooperationen tragen zur Schaffung einer neuen Kultur des generationsübergreifenden Austauschs bei. Mit der Zeit könnte GenerAktion somit einen bedeutenden Beitrag zur Förderung dieser Kultur leisten.

Kennenlern-Kit am Begegnungstisch
Kennenlern-Kit: Kennenlern-, Aktions- und Ereigniskarte
Kommunikationsstrategie
Finde den passenden Serviceanbieter über den KI-Assistenten "gaga" im Chip
Servicepunkte verlieren und gewinnen
Die wichtigsten Funktionen der App
Modularer Chip