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Inclusive Design Guide

Bietet Lösungen zur Verbesserung der Inklusion aus einer strategischen Designperspektive und hilft mehr Designern, ihr Website-Design anhand von inclusive Design Guides zu entwickeln.

Shuyan Hao

Inclusive Design Guide

Mit der fortschreitenden technologischen Entwicklung ist die Digitalisierung zu einem Trend geworden, dem sich kaum jemand entziehen kann. In ihrem Streben nach Hochtechnologie und höherer Rentabilität haben Designer:innen einige Stimmen ignoriert.

Das liegt daran, dass Designer:innen dazu neigen, Produkte für ihr eigenes Kompetenzniveau zu entwerfen. Sie verlassen sich auf ihre eigene Wahrnehmung und Intuition, um Ideen zu entwickeln und zu testen. Dadurch wird jedoch unbewusst eine große Anzahl von Personen von den Entwürfen ausgeschlossen.

Designer:innen gestalten auch für eine bessere Zukunft und sollten sich deshalb der Bedeutung von Inklusion deutlicher bewusst sein.

"By using our own biases and not translating human to human interactions to human to tech interactions, we are creating disability." ——Aditi Khazanchi, 2018

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Die Änderung der Perspektive ist der erste Schritt zur Inklusion

Die Gestaltung für Menschen mit Langzeitbehinderungen scheint vor dem großen Dilemma zu stehen, mehr zu investieren, aber weniger zu profitieren. Das bringt die Situation in einen Teufelskreis: Weniger Leistungen führen zu weniger Inputs. Außerdem zahlen die Nutzer:innen einen hohen Preis für die entsprechenden Produkte, was eine große finanzielle Belastung für sie darstellt. Mehrere Praxisbeispiele haben jedoch gezeigt, dass die Ergebnisse der Gestaltung für Menschen mit Behinderungen eine viel größere positive Bedeutung haben können.

So haben beispielsweise verborgene Untertitel, die für Hörgeschädigte entwickelt wurden, auch für andere Menschen Vorteile gebracht. So können zum Beispiel in lauten Flughäfen Untertitel gelesen oder Kindern besser das Lesen beigebracht werden. Ein Design, welches Elemente der Beeinträchtigung einbezieht, ist ein besseres Design – wenn Designer:innen erkennen, wie wichtig Inklusion von mehr Menschen und mehr Szenarien ist, bevor der Entwurf beginnt. Dies wird für die spätere Gestaltung von großer Bedeutung sein.

Nach vielen Untersuchungen und Analysen kann gesagt werden, dass es für Designer:innen sehr wichtig ist, sich während des gesamten Designprozesses der Inklusion bewusst zu sein. Diese Studie befasst sich daher mit der Frage, wie der Designprozess integrativer gestaltet werden kann, um menschlichere und bessere Produkte zu erzielen.

Daraus ergibt sich die folgende Forschungsfrage:

Wie können strategische Designer:innen Webdesigner:innen und Interessenvertreter:innen, die digitale Kommunikationsmedien aufbauen, dabei unterstützen, dass Inklusion endlich eine wichtige Rolle im Designprozess spielt?

Erforschung und Analyse der Probleme, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind, um zu verstehen, wie diesen Bedürfnissen besser Rechnung getragen werden kann. Anschließend wurden 216 Websites in verschiedenen Bereichen untersucht und qualitativ und quantitativ verglichen. Schließlich müssen die Probleme auf dem bestehenden Markt verstanden werden. Fassen der Stärken und Schwächen der verschiedenen Arten von inklusiven Websites auf visuelle Weise zusammen. Während des Prozesses wurden Interviews mit 12 relevanten Interessengruppen und drei Experten geführt. Und erfassen die Ergebnisse von insgesamt 60 Fragebögen. Es wurden zwei Runden von Nutzertests und Expertentreffen durchgeführt. Der Gesamtrahmen und verschiedene Details wurden angepasst und optimiert.

Das Ergebnis ist ein Inclusive Design Guide (Leitfaden für inklusives Design), der mehr Designern helfen soll, ihr Website-Design mit spezifischen Handbuch und Toolkits weiterzuentwickeln. Aus einer strategischen Gestaltungsperspektive heraus werden Lösungen vorgeschlagen, die die Inklusion von Websites am grundlegendsten verbessern würden.

Der Inclusive Design Guide enthält sowohl ein Handbuch als auch ein Designtoolkit.
Designer können es online nutzen.

Handbuch

Das Handbuch basiert auf einem inclusive Gestaltungsprozess zur Förderung der Inklusion und beschreibt anschließend die Grundsätze der Inklusion. In Form eines Leitfadens und einer Rahmenmethodik sind die Designer:innen besser gerüstet, um ein Bewusstsein für Inklusion zu entwickeln, bevor sie entwerfen. Und um zu verstehen, wie Inklusion besser in den Designprozess integriert werden kann.

Handbuch

Das Handbuch stellt nicht nur die Prinzipien und Regeln der Inklusion vor, sondern auch den Prozess des inklusiven Designs. Der inclusive Design Prozess ermöglicht es Designern, ein systematischeres Bewusstsein für Inklusion zu entwickeln und die richtigen Design-Tools für ihre Bedürfnisse zu verwenden. Wie im inclusive Design Prozess dargestellt, sind das Verständnis der Prinzipien der Inklusion und die Verwendung von Design-Tools, die die Inklusion fördern, parallel zum gesamten Designprozess.

Toolkit

Das Toolkit bietet einen praktischen Ansatz. Auf der Grundlage von Leitlinien zur Erweiterung der Nutzervielfalt und zur Bereitstellung von integrativen Interaktionen sowie zur stärkeren Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen und von Stakeholdern in Designentscheidungen. Designer:innen können spezifische Tools im Designprozess verwenden, die auf der Anleitung im Inklusion Designprozess basieren, z. B. Personen karten, Methode Sheets und Test boards. Diese spezifischen Tools können den Designern dabei helfen, den Designprozess in hohem Maße inklusiv zu gestalten.

Personen-Karten

Ausgegrenzte Gruppen können in das Zielgruppe einbezogen werden
Personen-Karten können für Designer:innen in den frühen Phasen der Planung sehr hilfreich sein, um herauszufinden, welche Personen übersehen werden und welche Bedürfnisse übersehen werden.
Die Karten enthalten sowohl traditionelle Benutzerbilder als auch verschiedene integrative Elemente. Zum Beispiel physische und sensorische Beeinträchtigung jeglicher Art sowie Elemente vorübergehender und situativer Beeinträchtigungen, die im Leben auftreten können.

Wenn der Webdesigner Personen-Karten verwendet, werden nur die traditionellen Karten und die verschiedenen Inklusivkarten entsprechend den Regeln extrahiert. Zusammengenommen kann so eine neue, umfassendere Nutzerpersönlichkeit entstehen. Diese Kombination setzt natürlich voraus, dass die Regeln befolgt werden und dass eine traditionelle Persona mit mehreren integrativen Elementkarten kombiniert wird. Nach mehreren zufälligen Kombinationen kann die nächste Recherche auf der Grundlage der neuen Nutzerpopulation beginnen.

Diese zufällige Kombination von Elementen sowie die Regeln für das Ziehen von Karten garantieren eine Fülle von integrativen Elementen für die Zielgruppe. Neben der regelkonformen Verwendung von Personen-Karten können die Ergebnisse der zufälligen Kartenkombination auch in nachfolgenden Workshops und Interviews verwendet werden. Es werden Gespräche mit den Nutzern der Barrieren sowie mit relevanten Stakeholdern wie Inklusionsexperten geführt.

Personen karten

Methode Sheets

Forschung betreiben und dann das Problem identifizieren, einige kontextbezogene Forschungsmethoden werden das Einfühlungsvermögen fördern
Inclusive Design Guide besagt, dass der gesamte Designprozess in vier Phasen unterteilt ist. Recherche, Definition, Entwicklung und Realisierung. Die Methoden-Sheets basieren auf den verschiedenen Teilen dieser vier Entwurfsphasen. Die entsprechenden Fragen und Aufgaben werden zur Verfügung gestellt, um die Inklusion im Designprozess zu fördern.

Methode Sheets

Zum Beispiel. Methoden-Sheets hilft Designern und Mitarbeitern bei der Überprüfung des Inklusionsgrads ihrer Projekte, indem es spezifische, klare Checklisten bereitstellt. Anhand der Checkliste können sie feststellen, ob das Projekt Änderungen und Iterationen benötigt. Bei der Verwendung dieser Checkliste werden minderwertige oder unbemerkte Konstruktionsdetails identifiziert. Konstrukteure und Mitarbeiter können schnell Anpassungen und Optimierungen vornehmen. Iteration und Usability-Tests können effizienter gestaltet werden.

Methode Sheets

Und schließlich können Designer:innen Methoden-Sheets verwenden, um die Zufriedenheit der Nutzer:innen und Stakeholder mit dem Projekt zu erfassen. Natürlich ist es auch wichtig, emotionale Gefühle zu sammeln. Die Dokumentation dieser Informationen ermöglicht nicht nur die abschließende umfassende Optimierung des Entwurfsprojekts, sondern liefert auch Erfahrungen für künftige Entwürfe.

Test boards

Zusammenarbeit mit inklusiven Gruppen im Gestaltungsprozess
Testen und Optimieren nach der Erstellung eines Designkonzepts. Im Zusammenhang mit inklusivem Design muss sich der Designer:innen oder Forscher zusätzlich bewusst sein, dass das, was in seinem eigenen Leben zugänglich ist, letztlich ein begrenzter Bereich ist und bewusst angepasst werden muss, um diesen Bereich nachhaltig zu erweitern.

Test board

Bei der Durchführung von Fragebogen-und Interviewstudien ist es zum Beispiel wichtig, die Vielfalt der Stichprobe bewusst zu erhöhen, ohne den Forschungsbedarf zu beeinträchtigen, um sicherzustellen, dass die Zusammensetzung der Forschungsquellen ausreichend vielfältig ist, um alle Möglichkeiten abzudecken, und um sogar zusätzliche Möglichkeiten zu schaffen, etwas über Gemeinschaften zu erfahren, die Ihnen nicht vertraut sind.
Es ist daher sehr wichtig, die Vielfalt der Teilnehmer zu schätzen. Test boards können den Teilnehmern helfen, sich besser in Designentscheidungen einzubringen.

"When we design something that can be used by those with disabilities, we make it better for everyone." ——Don Norman

Inklusive Designprozesse beeinflussen nicht nur die Designergebnisse, sondern verändern auch unsere Sichtweisen, Methoden und Verhaltensweisen. Der Inhalt des Designs ist ein Nebenprodukt des Designansatzes. Letztlich ist es mit dieser Studie gelungen, auf der Grundlage der Inclusive Design Guides ein Design für eine inklusivere Zukunft aufzuzeigen.

Inclusive Design Guide
Inclusive Design Guide
Der Inclusive Design Guide enthält sowohl ein Handbuch als auch ein Designtoolkit.
Designer können es online nutzen.
Handbuch
Personen karten
Methode Sheets
Test board