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Wirestart

Konzept zum energieeffizienten Starten und Landen elektrischer, senkrecht startender Fluggeräte

Martin Ehlers

Wirestart ist ein System zur Unterstützung in der Start- und Landephase von eVTOLs. Diese werden auch als elektrisch betriebene, senkrecht startende Flugzeuge bezeichnet. Ziel ist es, diese bis auf eine Flughöhe von bis zu 400 Metern vom Boden aus mit Strom zu versorgen. Hierdurch soll erreicht werden, dass das Batteriegewicht für Start und Landung eingespart werden kann, um entweder die Reichweite oder die Menge an zu transportierenden Waren oder Personen erhöhen zu können. Ebenfalls soll die Lebensdauer der Batterien erhöht werden, da diese in der Start- und Landephase überproportional belastet werden.

Die Ausarbeitung für einen kabelgebundenen Start und einer Landung wird in drei Phasen aufgeteilt: EASY USE, URBAN ENABLER und HEAVY DUTY START. Jede Phase deckt ein anderes Einsatzgebiet ab. Die Reihenfolge ist so gewählt, dass jede Ausarbeitungsstufe auf den Erfahrungen der vorherigen aufbaut.

eVTOL electric Vertical Take-off and Landing aircraft

EASY USE

EASY USE - Startszenario

In der ersten Phase liegt der Schwerpunkt darauf, ein einfaches System für den kabelgebundenen Start von eVTOLs zu etablieren. Dieses soll für einen Betrieb ausgelegt sein, der ohne besondere Infrastruktur oder speziell geschultes Personal auskommt. Das System soll in ländlichen Regionen auf Flugplätzen oder Landeplätzen genutzt werden, da mehr Platz für Sicherheitsabstände eingehalten werden kann und die Anzahl der ankommenden eVTOLs auf wenige pro Tag beschränkt ist. Der kabelgebundene Start „EASY USE“ ist darauf ausgelegt, eVTOLs mit einer Kabellänge von 50-100 Metern in ihrer Schwebephase während des Starts zu unterstützen. „EASY USE“ ist hauptsächlich für Lift & Cruise oder Kippflügler eVTOLs gedacht, da diese über entsprechende Reichweiten verfügen, um abgelegene Orte erreichen zu können.

URBAN ENABLER

URBAN ENABLER - Startszenario

In Phase zwei liegt der Schwerpunkt darauf, dasseVTOLs effektiver in der Nähe von urbanen Räumen betrieben werden können. Da in diesem Umfeld höhere Anforderungen an Sicherheitsmaßnahmen bestehen, ist es nicht möglich, wie in Phase eins mit großen Rotorblättern zu arbeiten, da diese keine präzise Steuerung zulassen. Stattdessen werden diese durch eine Drohne ersetzt und auf den Prinzipien der vorherigen Phase betrieben. So könnte in stark frequentierten Fluggebieten, nach dem Start eines eVTOLs, der Anschluss in der Luft verweilen, um zu warten und das nächste ankommende eVTOL wieder auf die Landeplattform herunter zu begleiten. Der „URBAN ENABLER“ ist in der Lage in Höhen von bis zu 100 Metern zu agieren.

HEAVY DUTY START

HEAVY DUTY START - Startszenario

In Phase drei ist das Ziel, auf Basis der zuvor gesammelten Erfahrungen aus Phase eins und zwei, den Start- und Landevorgang, vom Schwebeflug in den Vorwärtsflug, zu optimieren. Diese Vorgänge benötigen die höchste Energiemenge in vergleichsweise kurzer Zeit. Um bei diesen Vorgängen ein eVTOL mit Strom vom Boden aus versorgen zu können, muss ein längeres Kabel einsetzt werden. Das zusätzliche Kabelgewicht wird durch zwei weitere Einheiten mit großen Rotoren, ähnlich dem von Phase eins, unterstützt. Diese sind am Kabel entlang so positioniert, dass der Anschluss, der zum eVTOL führt, nicht durch das zusätzliche Gewicht beeinflusst wird. Hierdurch ist es möglich, eVTOLs beim Starten und Landen länger oder in Höhen von bis zu 400 Metern mit bodengebundenem Strom zu versorgen. Dies würde es erlauben, größere Lasten über weitere Distanzen transportieren zu können.