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zwischendurch und mittendrin

– Strategie zur täglichen Förderung der mentalen Gesundheit in agilen Unternehmen

Zahira Diefenbach

Pia Eltgen

Immer häufiger wird deutlich, dass unsere heutige Welt nicht nur von Veränderungen, sondern dem oft damit verbundenen Chaos, wie den Auswirkungen der Klimakrise oder der COVID-19 Pandemie, geprägt ist. Wir versuchen, mit den schnellen Veränderungen mitzuhalten. Die Anforderungen an uns selbst werden dabei immer größer. Auch in der Arbeitswelt werden vermehrt Ängste, Druck und die Anforderungen an die Menschen sichtbar. Das Resultat sind, laut einer Studie der DAK, steigende Fehltage durch psychische Belastungen von 2000 bis 2019 um 137%. Quelle
Die COVID-19 Pandemie verstärkt insbesondere in der Arbeitswelt die Belastungen. Durch die Verlagerung des Arbeitsortes in das eigene Zuhause und den fehlenden zwischenmenschlichen Kontakten im Arbeitsalltag, kam es unter anderem zu mehr Instabilität und Unsicherheiten bei den Menschen. Quelle
Ein großes Problem dabei ist, dass im Arbeitskontext mentale Belastungen weiterhin als Tabu-Themen gelten. Laut der Kulturwissenschaftlerin Joana Breidenbach erscheint: “[e]in Austausch über Haltungen, Werte und Bedürfnisse [...] viel zu intim und privat, als das wir uns unter Kollegen darüber austauschen könnten.” Quelle

Aus diesem Grund haben wir uns damit auseinandergesetzt, wie wir in einer nahen Zukunft arbeiten möchten und uns gefragt, wie ein Beitrag zur Enttabuisierung von mentaler Belastung in agilen Unternehmen geleistet werden kann, um die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern.


tägliche Reflexion durch die richtigen Fragen

zwischendurch und mittendrin besteht aus einem digitalen Tool und einer optionalen Beratungsdienstleistung. Es basiert darauf, Mitarbeitende durch nur eine Frage am Tag, einerseits zum Reflektieren und zu Mini-Interventionen anzuregen und andererseits das Wohlbefinden der Mitarbeitenden messbar zu machen. Die Fragen können in nur einer Minute am Tag, anonym beantwortet werden. So führen sie zu keiner weiteren Belastung.

Kartendeck

Transformation von Innen nach Außen.

Wir setzen bei dem individuellen Wohlbefinden der Mitarbeitenden an. Nur wenn die Mitarbeitenden in den Transformationsprozess proaktiv mit einbezogen werden, kann sich das gesamte Unternehmen auch äußerlich wandeln.

Transformationsprozess

Enttabuisierung

Die kollektive Sichtbarkeit der erhobenen Daten soll zur Enttabuisierung beitragen und zugleich Probleme identifizieren, um gezielte Maßnahmen zu gestalten.

3 Module und 2 Phasen

Die Strategie besteht aus den drei Modulen „Wahrnehmung“, „Gespräche“ und „Unterstützung“. Diese ergänzen sich gegenseitig und bauen aufeinander auf. Zusammen können sie ohne großen Aufwand in individuell in agile Unternehmensstrukturen integriert werden.


Die Module werden in zwei Phasen eingeteilt. Es wird entweder der Fokus auf die Befragungen oder auf die gezielten Gespräche gerichtet. Durch die Einteilung entsteht eine Routine, damit der Wandel langfristig in den Arbeitsalltag integriert werden kann.

2 Phasen

ein digitales Tool

Durch das digitale Tool können die drei Module „Wahrnehmung“, „Gespräche“ und „Unterstützung“ ganz leicht in die Arbeitsroutine eines Unternehmens integriert werden. Hier wird die tägliche Frage gestellt und Ergebnisse des Individuums sowie die des Kollektivs können eingesehen werden. Außerdem besteht über das digitale Tool jederzeit die Möglichkeit auf die Gesprächsmaterialien zuzugreifen und Expert:innen zu kontaktieren. So können alle Mitarbeitende, egal ob im Homeoffice oder im Büro, teilnehmen.

Objekt der kollektiven Sichtbarkeit

Seit Beginn des Projekts sahen wir das Potenzial in der kollektiven Sichtbarkeit der Ergebnisse im analogen Raum. Die Datenvisualisierung auf einem physischen Objekt soll im Unternehmen platziert werden und verstärkt zu Gesprächen anregen, um die Enttabuisierung von mentaler Gesundheit in Unternehmen zu fördern. Das Bild zeigt eine beispielhafte Visualisierung, in der die Anzahl der täglichen Teilnehmenden dargestellt wird.
Im weiteren Vorgehen soll in Unternehmen ausgetestet werden, welche Inhalte und welche Art der Visualisierung die zwischenmenschliche Kommunikation am stärksten fördert.

Objekt der kollektiven Sichtbarkeit
Protokollvorlage zur Maßnahmengestaltung
Methoden Vorlage
Tipps und Tricks für gute Gespräche
Objekt der kollektiven Sichtbarkeit, 6 verschiedene Tagen
Pia Eltgen, Zahira Diefenbach