v0.7

designing human

eine diskursive Masterthesis über die Erweiterung der menschlichen Möglichkeiten durch neue Technologie

Emily Jäger

Fabian Vincenz

designing human organization

Der technologische Fortschritt entwickelt sich immer schneller und die Grenze zwischen Mensch und Technologie wird immer kleiner. Dieser Ausgangspunkt führte uns zu der Annahme, dass der Mensch in Zukunft mit der Technik verschmelzen wird und somit über zusätzliche Fähigkeiten verfügt oder seine bestehenden verbessern kann. Auf die Frage, wie der menschliche Körper in Zukunft aussehen wird, gibt es keine Antwort. Es ist jedoch umso wichtiger, heute schon darüber zu diskutieren, wie so eine Zukunft aussehen könnte, welche Probleme damit einhergehen und welche Haltung wir Menschen dem gegenüber einnehmen.

Human Enhancement dient der Erweiterung und Optimierung des menschlichen Körpers und seinen Möglichkeiten und der Steigerung von Leistungsfähigkeit. Auf der einen Seite befinden wir uns in der Tradition des Humanismus andererseits ist dessen Überwindung das langfristige Ziel. Also den natürlichen Zustand zurückzulassen und den Körper künstlich zu optimieren. Ein Beispiel dazu ist die Entwicklung zum Cyborg. Dieser Begriff ist längst nicht mehr nur Science Fiction. Dank unserer Smartphones, die schon heute ausschlaggebende Teile unseres Lebens beeinflussen, müssen wir uns nichts mehr merken oder uns orientieren. Bilder und Momente werden gespeichert, wichtige Termine machen sich bemerkbar, die Kommunikation läuft zum Großteil über einen Chatverlauf ab und wir haben Zugriff auf das Wissen der ganzen Welt.

Genau das ist in diesem Projekt die Aufgabe, in der wir uns als Gestalter sehen. Durch eine spekulative Zukunftsbetrachtung, das was kommen wird, greifbar und visuell zu machen, um im Hier und Jetzt Diskussionen darüber anzustoßen. Wir wollen als Gestalter nicht zur Diskussion über Human Enhancement beitragen, indem wir wissenschaftliche Überlegungen darüber anstellen, wie sich die Dinge in diesem Bereich wahrscheinlich entwickeln werden. Im Gegenteil, die Aufgabe des Designers ist es, diese wissenschaftlichen Annahmen explizit in Frage zu stellen, indem man Alternativen aufzeigt und greifbar macht.

Mit dem Diskurs der Thesis soll erreicht werden, dass sich jeder Gedanken über die Wünsche und Ängste der Zukunft des menschlichen Körpers macht.

“Ich könnt mir schon vorstellen sowas in Zukunft zu verwenden, bei manchen Technologien denke ich mir sogar schon oft, wieso die noch nicht viel weiter sind.“

“Da werden sich bestimmt so viele Menschen davon beeinflussen lassen und es wird unsere Gesellschaft vor komplett neue Herausforderungen stellen.“

Durch die Entwicklung unterschiedlicher Artefakte und das damit verbundene Anwenden der „Research through Design“ Methode wurden wir in unserer Annahme bestätigt, dass es sehr relevant ist, über dieses Thema in den Diskurs zu treten. Ein Artefakt war der „future me“ Workshop. Diesen haben wir entwickelt, da es beim Thema Human Enhancement grundlegend um die Meinungen, Wünsche und Wahrnehmungen der Menschen selbst geht. In diesem Workshop kann genau das auf die Probe gestellt werden. Dafür haben wir kleinen Stoffpuppen genäht, die die Probanden mit verschiedenen Bastelutensilien bearbeiten konnten. Wir gaben ihnen somit ihre eigene körperliche Entwicklung selbst in die Hand.

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse gründeten wir die Designing Human Organization und entwickelten die damit verbundene Plattform. Diese schafft einen Treffpunkt für Menschen und ermöglicht ihnen, diesen sehr relevanten Diskurs zu führen und ihn nachhaltig zu fördern. Durch die Designing Human Organization wollen wir über diese Thematik aufklären, Wissen weitergeben und ein Bewusstsein darüber schaffen. Außerdem ist es uns wichtig, das derzeitige Bild der Zukunft des Menschen zu beeinflussen, bzw. den Horizont öffnen und erweitern. Dies erreichen wir durch die spekulative Darstellung von Zukunftsszenarien und Produkten der Zukunft. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, den Menschen die Möglichkeit zu bieten, an Diskussionen teilzunehmen und sie mit anderen Menschen zusammen zu bringen.

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